RUNDE 8 , Abend 1 19.6.24 - Übungen zu GENRES / UMSETZUNG einer Story / DRUCKVORLAGEN herstellen

 





1 INTRO

Alle da. Was steht an. Fragen/Eindrücke/Vorschläge


2 VORSTELLUNG des INHALTS DER RUNDE: GENRE

Wir besprechen heute zuerst, wie wir da am Besten gemeinsam daran gehen können. 

Welche Vorüberlegungen, Erwartungen, Gedanken, Fragen habt ihr dazu? Seht ihr es als sinnvoll an, diese Runde damit zu verbringen  - und damit die euch bereits bekannten Werkzeuge der Panel-Grammatik (Runde 7), der Storyboard-Erstellung und des Plots in einen schon etwas anspruchsvolleren Zusammenhang zu bringen?

Vorschlag: Wir erarbeiten nach einer gemeinsamen Begriffsklärung eine kurze Vorstellung des jeweiligen Genres nach einem gemeinsamen Set von Fragen (Was ist es? Was kann es? Wie hilft es mir bei der Ideenfindung/Stoffgliederung/Story? Welche Erwartungen sind daran geknüpft? Gibt es Möglichkeiten, diese Angebote eines Genres "umzufunktionieren", so dass zB aus einem scheinbar nüchternen journalistischen Thema eine skurrile Parodie wird, oder aus einer harmlosen Wanderung eine tiefe Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle in der Welt...)

Sinnvollerweise bietet es sich an, etwa 5 möglichst unterschiedliche Genres (also 1 Genre je Abend) nach ihrer "Leistungsfähigkeit" für unsere Aufgabe abzuklopfen. Wir sollten uns im Laufe der heutigen Stunde auf eine ungefähre Reihenfolge einigen und die Aufgaben (wenn auch noch vage formuliert) zumindest mal grob verteilen.

Wir werden uns heute darüber unterhalten, was für jeden das Ergebnis der Fragestellung im besten Fall oder auch nur  wenigstens bringen sollte. Etwa: Klare Vorstellungen über das eigene Storyboard versus wenigstens einen wenn auch noch unpassenden Anfang für meine Story finden. 

Beispiel: Was als Gebrauchsanleitung anfängt, kann als Psychodrama enden. Das gilt auch für so harmlose Genres wie ein "Reisebericht", der unversehens von der Schilderung einer Erlebnisstrecke zu tiefen Einsichten über das Leben führen kann (zB: "Besser gehts nicht" - Ein sog. RoadMovie von Menschen, die zusammen als Notgemeinschaft eine Reise unternehmen, obwohl sie absolut nicht zusammen passen...)


Gedanken zu den Genres:

Jedes Genre hat eine Art innere Erzählstrategie, eine Vorwegnahme an das zu erwartende Ergebnis (Sachverhalte klären / Befähigen / Unterhalten/Amüsieren, Erkenntnis schaffen, .... weitere?)

Hoffentlich kann ich euch davon überzeugen, dass die Wahl eines Genres ein gutes Hilfsmittel ist, in die Gänge zu kommen, ohne sich dabei aber hart an die Kriterien des Genres binden zu müssen. 

Der Wechsel des Genres innerhalb einer Storyline kann zB eine weitere reizvolle Idee sein, seine Inhalte zu sortieren und sie nach bewährten Mustern sogar selbst mit anderen Augen zu sehen. (ZB: Schildert eine Beziehung zu einem Menschen als Gebrauchsanleitung, eine Wanderung als Psychodrama usw - das kann sogar witzig sein...)

Noch mehr bewegt mich aber die Idee, dass mit der Wahl eines Genres 

- einerseits die Erzählerrolle strukturiert wird (bzw dessen Haltung zu den Dingen, die er/sie schildert. ZB hat ein journalistischer Angang deutlich andere Anforderungen und erzeugt völlig andere innere Positionen in Bezug auf die Wiedergabe eines Sachverhalts, als ein Erzähler eines Psychodramas, der auf einer Couch liegend Erlebnisse seiner Kindheit schildert...).

- andererseits der sowieso immer vorhandene Adressat mitgestaltet (auch wenn man meint, nur für sich zu schreiben/malen! Was mE nie stimmt, denn da würde ja auch nur die Idee alleine schon reichen oder man würde gelungene Zeichnungen auch gleich wegwerfen...). Die Rolle des Publikums, der Betrachter, Leser darf und wird ohnehin eine große Gestaltungsrolle spielen - was die Wahl des Genres insofern reizvoll macht, da man damit in den Dialog mit einem gedachten Adressaten tritt, den man 

informieren

überzeugen

unterhalten

aufklären

an der Nase herumführen

zum Lachen

zum Weinen

zum Nachdenken

bringen möchte.


(Man darf alles in der Kunst, nur nicht langweilen - Voltaire)


Noch lose Sammlung einiger Genres:


Dokumentation - Journalistischer Ansatz einer Auseinandersetzung mit einem drängenden Problem 

Treffen, Parties, Geburtstage, Feiern  ("Festen" bzw "Das Fest" Thomas Winterberg, Dogma)

Reisebericht, von journalistischer Fahrten- oder Länderbeschreibung bis zum Klassiker eines Road Movie

Gebrauchsanleitung / DIY-Filme

Psychodrama

Verwechslungskomödie

Krimi

Familiensaga

Bio / Entwicklungsroman

Märchen

Fantasy

Horror

Science Fiction

Action


Was habt ihr noch?


AUFGABEN:

Kleine Aufgabe zur ersten Fühlungnahme mit dem Thema: Wenn ihr ein TV-Progrsamm oder das Heftchen des Programmkinos eurer Wahl in die Hand nehmt, was lenkt eure Wahl, worauf achtet ihr bei der Wahl eines Filmes, was sagen euch welche Informationen, was und wie sagen sie es euch?

Hat das Relevanz für eure Bilderzählung? Ich behaupte: Ja? Hat jemand ein gutes Nein?

Den Auftakt sollte nächstes Mal (3.7) eine kurze knackige 

- Begriffsklärung des Begriffs Genre bieten (sk?)

- Vorstellung des ersten Genres

Mein Vorschlag zur PRAXIS ist dabei, dass wir uns auf eine jedem mögliche und persönlich naheliegende  Methode einigen und zu jedem Genre als "Hausaufgabe" eine kurze Panelfolge entwerfen/Skizzieren u/o Filmen, schneiden und zeichnen, Fotografieren, die das GENRE thematisiert, aber auch ggf. transformiert, sprengt und etwas Wagemutiges daraus entwickelt. Ansätze genügen! Es geht darum, die Kraft und Inspiration eines jeweiligen Genres zu ergründen und ggf. eigene eingefahrene Erzählerrollen zu verlassen!

Toll wäre es, wenn ihr die jeweilige Aufgabenstellung des Genres für eure eigene entstehende Story nutzen könnt und uns vorstellt!



3 STAND DER DINGE


Boris

Boris' GN Prototyp: Was gibt es Neues? Feedback
Thema diese Runde: Finish Druckvorlage





Hans Jürgen:














Carola:



Christoph:

[21:58, 17.6.2024] Christoph Hammerschmidt: Hier mein Konzept für eine kleine GN. Noch ist es eher Novel als Graphic, die bildliche Umsetzung ist einstweilen nur in meinem Kopf…

[21:59, 17.6.2024] Christoph Hammerschmidt: Es geht mir erst mal um die Story.:

[21:59, 17.6.2024] Christoph Hammerschmidt: 

Konzept: Reisebericht als Graphic Novel: 
Panel 1: Ein Passagierflugzeug im Flug hoch über den Wolken

Panel 2 (Übergang 2): Im Flugzeug: Unser Protagonist (Ferdinand). Aus dem Lautsprecher kommt die Durchsage: „Die ungeplante Zwischenlandung auf Teneriffa und die Reparatur unseres Triebwerks hat leider viel Zeit gekostet. Wir werden daher voraussichtlich erst nach Mitternacht in Recife landen“

Panel 3 (Ü1): Ferdinand, guckt besorgt. Grübelt: „Oh shit, mitten in der Nacht wird es verdammt schwer ein Hotel zu finden“

Panel 4 (Ü4): Flugzeug, gelandet dockt mitten in der Nacht am Flughafengebäude an.

Panel 5 (Ü3): Ferdinand im Flughafengebäude. Die große Uhr zeigt 2:15 Uhr. Alles leer...

Panel 6 (Ü2): Ein Mann stürmt auf Ferdinand zu „Taxi?“ und schon hat er den Koffer in der Hand und läuft davon

Panel 7 (Ü2): Ferdinand fluchend hinterher. Denkt schwitzend: „Regel Nummer eins: Nie, wirklich nie den Koffer aus der Hand geben!“
Panel 7 (Ü4 (andere Szene)): In einer kleinen Hotelbar. Kein einziger Gast. Der Barmann langweilt sich, sagt zur Bedienung „Wenn heute wieder keiner kommt, müssen wir langsam dran denken, den Laden dicht zu machen.“

Panel 8: (Ü4) Der Mann mit dem Koffer erreicht den Parkplatz. Darauf ein einziges Auto – ein alter VW Käfer. Am Steuer eine ältliche Frau. 

Panel 9: (Ü3): Das Taxi rast durch die nächtliche Großstadt, bei Rot über die Ampel, auf dem Beifahrersitz Ferdinand. Angstschweiß auf der Stirn.

Panel 10: (Ü3): Taxi hält mit quietschenden Reifen vor einem kleinen Hotel.

Panel 11 (Ü3): Ferdinand an der Rezeption. Die Rezeptionistin ist - die Taxifahrerin aus dem VW Käfer: „Willkommen in unserem Hotel. Falls Sie noch etwas trinken möchten, die Bar ist offen“

Panel 12: (Ü3): Ferdinand sitzt an der Bar. Der Barmann mixt eine Caipirinha. Sagt. „Geht aufs Haus. Wissen Sie, heute war hier echt die Hölle los.“

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