RUNDE 9, Abend 6, 29.1.25 : FAZIT UND ZWISCHENSTAND
1 Statt einer INTRO:
Ich starte heute gleich mit meinem Styleguide.
Die anschließende Diskussion auch eurer Schlüsse aus der Auseinandersetzung soll das eigentlich FAZIT der Runde sein - und ich denke mal, dass es ein offenes Ende und viel Work in Progress sein wird.
Was sozusagen das Grundprinzip des sog. ITERATIVEN ist... oder:
2 Schritte vor einen zurück im günstigen Fall.
Worüber wir reden werden.
Ansonsten ist heute Schluß mit Runde 9 und Gelegenheit für ganz viel
VACUUM !
2 Stand der Dinge
Christoph:
Mein Styleguide. Vorläufige Standmeldung. Könnte bei Veröffentlichung bereits überholt sein.
- Ich kombiniere die Medien Fotografie und Zeichnen. Dabei muss diese Kombination nicht notwendigerweise auf der Ebene der einzelnen Panels stattfinden - alles ist möglich, von der reinen Zeichnung über verschiedene Grade der Integration bis zum reinen Foto. Ich strebe jedoch an, dass zumindest in den meisten Panels ein starker Mix besteht und der Anteil zwischen zeichnerischer und fotografischer Darstellung fließend variieren kann.
Warum / wozu Stil? Ein Stil ist eine formale Vorgehensweise die durch eine Anzahl augenfälliger, durchgehender Merkmale ein einheitliches Erscheinungsbild erzeugt und damit die GN formal erkennbar zusammenhält. Gleichzeitig ist sie die Basis für den Wiedererkennungswert eines Künstlers.
Variationen im Stil können zu dramaturgischen Zwecken eingesetzt werden (Beispiel: in einer GN ist die Jetztzeit durch farbliche Darstellung gekennzeichnet, eine Rückblende in die Vergangenheit durch S/W bzw. Sepia. Ähnlich könnte man einen Vorgriff auf die Zukunft (etwa in der Darstellung eines Traumes) durch bspw. Blautöne kennzeichnen). Das gleiche könnte gelten für die Verwendung unterschiedlicher zeichnerischer Mittel (Stift / Pinsel, Schattierungen etc)
im Einzelnen kann ich noch keinen Stil (z. B. einheitliche Charaktere und Zeichentechniken) vorweisen - dazu bin ich noch nicht ausreichend sattelfest in dem Metier. Das „Herstellen“ und „Reproduzieren“ eines Stils ist daher noch Zukunftsmusik - wird aber angestrebt.
Bewusste Orientierung an Vorbildern / Zeitstilen etc? Beim Zeichnen einstweilen(!) höchstens an Charles M. Schulz („Die Peanuts“). Ich bin noch auf der Suche, in der Phase des Sammelns von Eindrücken. Es gibt eher „negative Vorbilder“, die ich gerne vermeiden möchte, weil ich sie hässlich finde bzw. weil sie nicht die Einstellungen und Emotionen transportieren, die ich gerne rüberbringen möchte. Beispiel: Robert Crumb, der ist mir zu sarkastisch. Ein anderes Beispiel ist Joris Mertens (z. B. „Beatrice“) dessen GNs ich zwar wunderschön finde. Aber leider auch sehr überladen. Hier bin ich mir selbst einigermaßen sicher, dass ich solche Bilder zu aufwendig finde. Vielleicht fehlt mir auch einfach die Geduld.
Bei der Fotografie: Vorbilder, an denen ich mich orientiere, sind unter den „frühen“ Fotografen beispielsweise André Kertesz, Henri Cartier-Bresson, Alfred Stieglitz. Und in jüngerer Zeit besonders Saul Leiter mit seiner Art, mit Farbkontrasten, Unschärfen und Überbelichtungen zu spielen - ich finde, er hat was von Wabi-Sabi. Auch Bernd & Hilla Becher finde ich sehr inspirierend, auch wenn die in einem ganz anderen Metier tätig sind. Gerade diese beiden haben meine Zuneigung zu Motiven der Industriearchitektur und insbesondere zu Artefakten der Schwerindustrie „angeknipst“. Ich bin jetzt auf der Suche danach, wie sich diese Motive mit Zeichnungen fusionieren und für Graphic Novels nutzen lassen.
Was mir in meiner Fotosammlung immer wieder begegnet: Weitgehend oder komplett abstrakte Bilder, die mit Bewegungsunschärfe, Unter- / Überbelichtung spielen und eine gewisse Atmosphäre, eine Gefühlslage ausdrücken, die ich aber nicht so recht beschreiben kann. So etwas kann ich mir sehr gut vorstellen in einer GN zu verwenden - aber nur punktuell, so wie man auch mit Gewürzen vorsichtig umgehen soll.
Boris:
Hans-Jürgen:
Ich beschäftige mich jetzt hauptsächlich mit dem Erklären. Ich will eine Kombination aus Comic, sketchnoting und Textpassagen entwickeln. Da werd ich jetzt erst mal den Fokus drauflegen. Den styleguide für die 1-Welt werde ich nicht aus dem Auge verlieren.
Was mich interessieren würde, wäre eine Figurenentwicklung, als Portrait und Körper, Bewegung, Kleider usw. auch charakterlich. Was wäre da eine effiziente Vorgehensweise?
Carola:
3 RUNDE 10
Eure Vorschläge?
Meine Tendenz und mein Vorschlag: Jetzt eine eher praktisch orientierte Runde
ZB: Das Zusammenspiel von analogen Techniken mit den Werkzeugen, die alle iPad Nutzer kombinieren können zu betrachten, ganz direkt in Demos und Anleitungen:
Welche einfachen Methoden gibt es, Fotografische Methoden (iPhone, Kamera, Archivmaterial) > Zeichnen auf Papier/Leinwand > Übertragung auf iPad/PC, bearbeiten/verändern/montieren in
procreate/ComiLife/Freeform
DailyPanel Challenge:
- Weitere Anregung: Ich habe euch vorhin eines meiner Arbeitsbücher "DailyPanel: Alsdruff" gezeigt. (zeigen)
Was haltet ihr davon, eine CHALLENGE neben den eh anstehenden Dingen zu starten: 1 Panel am Tag - zusammengestellt in einer Freistil Seite mit min. 7 Panels pro Woche?
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