Runde 8, Abend 2, 3.7.24 - GENRE: Dokumentation / Dokumentary

 





1 INTRO


2 DOKUMENTATION / DOCUMENTARY:


Vorüberlegungen (sk)

- Ein paar Fragen und Überlegungen zu "GENRES" (und damit eine kurze Einführung ins Thema der Runde, an deren Ende wir uns vielleicht ein bisschen besser beantworten können sollten, was uns dieser Begriff überhaupt für unsere Arbeiten nützt...):

- Idee ist es, den Begriff des Genres in dieser Runde nicht akademisch zu klären, sondern ihn für unsere eigenen Expeditionen in unseren Bildergeschichten-Steinbruch so nutzbar zu machen, dass er uns :


- Orientierung verschafft (wenn auch nur einstweilige, temporäre), was wir eigentlich wem warum erzählen wollen und welche Mittel/Ziele/Strategienund vor allem inszenatorischen Werkzeuge wir in ihnen vorfinden und nutzen können.  Bei welcher HALTUNG des Autoren ist dabei auch ein wichtiges Kriterium. Wir werden heute wahrscheinlich hören, dass die Arbeit eines an der Sache orientierten und Recherchen auswertenden Dokumentaristen ein völlig anderes Ethos erfordert, als eine flunkernde Erzählerin einer Komödie...


- helfen soll, uns zu finden in der Position unserem Stoff gegenüber und dem immer vorgestellten Rezipienten, den wir unterhalten, informieren, amüsieren, zum Denken bringen, dem wir die Wahrheit der Welt aus unserer Sicht zeigen wollen, oder uns selbst, welchen Reim wir uns auf sie machen, oder einfach aus Lust am Erzählen einen reichen Bilderbogen unserer Ansichten ausbreiten wollen.


- Wir haben entweder schon im Vorfeld bei der Recherche oder intuitiv erfahren, dass es Genres gibt, deren Anliegen nicht immer durchschaubar sind, in denen getäuscht und mit Bedacht und Vorsatz gelogen wird oder in denen es so grauslig absurd wird, dass man den Boden unter den Füßen verliert und froh ist, "nur" einen Roman/Film oder Bühnenstück zu sehen. 


Die Genres sortieren also unsere Seh- und Denkerwartungen (und geben dem Autor damit aber auch einen Erwartungsrahmen vor, der für den eigene Ansatz fruchtbar werden kann). Sie geben also etwas vor und bedienen damit Erwartungen - oder bewußt gerade nicht... Und da wird es interessant! Denn das ist auch ein weites Feld der Möglichkeiten der Inszenierungen - wie wir hoffentlich an den kommenden Abenden herausfinden werden!

Produktive Fragen:

- Ich stelle also heute eher ein paar für euch hoffentlich produktive Fragen, die wir uns mit unseren Experimenten/Skribbles/Montagen/Fotos im Laufe der nächsten 5 Abende tiefer beantworten werden.

Die wichtigste Feststellung und zugleich These, die ich zur Diskussion stellen möchte:

So, wie es in Runde 7 gezeigt bei der Art und Weise der Panelgestaltung deutlich unterscheidbare Stufen des Übergangs vom Deduktiven (logisch. real. beweisbar. erschließbar. deutlich. gemein. trivial/allbekannt) zum Induktiven (nur vermutbar. erahnbar. optional. wahrscheinlich. undeutlich. vage. poetisch. offen. ungelöst. spannend...) gibt,  können wir Genres und deren Stoffe/Gegenstände/Inhalte/Ziele in ihrem Verhältnis zum FIKTIONALEN und NONFIKTIONALEN ermitteln und deren innewohnenden "Handlungsanweisungen" für unseren jeweiligen Stoff und unsere Erzählziele nutzen.

Meine Vision dabei ist es, dies nicht nur stur nachzuvollziehen (was eine wichtige Station aber der Auseinandersetzung sein muss), sondern am Ende ein paar Anregungen für ein mehr oder weniger virtuoses Spiel mit der Erzählung und ihren Strategien zu erhalten (Beispiel: "Schuh des Manitou" funktioniert als witzige Erzählung ja nur, weil man das Genre des Western in all seinen Stationen parodiert erlebt - woraus dann der Witz entsteht. Das geht mit jedem Genre in Richtung Tragödie oder Komödie...)


- Superkurze Demo als Anregung, sich Hilfestellung geben zu lassen durch Bekanntes und Bewährtes, dessen Regeln und Ziele man durchaus mit einem Augenzwinkern zu eigenem Nutzen gegen den Strich bürsten darf:

iMovie, Storyboard "REISE"


Zum  INTRO zeigen - Beispiel von DOKU: "Kulissen der Macht", Dror Moreh / GN "Kapital und Ideologie", Claire Alex, Benjamin Adam


Dokumentarfilm/ DokuGN

Christoph erzählt aus der Perspektive eines professionellen Journalisten, wie  Sachverhalte der vorliegenden Welt in glaubhafte und überzeugende Narrative publizistisch überführt werden, welche Position der Autor/Erzähler konstruiert, dass man ihm das Narrativ abnimmt und mit welchen Mitteln die Elemente dieses Narrativs realisiert werden....

Wie das Genre DOKU funktioniert. 

Wie es nutzbar werden kann auch für Fiktionales.

Welche Chancen es birgt.

Wo sind die Grenzen der Nonfiktion und wo Fiktion weiterhilft ...


3 STAND DER DINGE



Boris

Boris' GN Prototyp: Was gibt es Neues? Feedback
Thema diese Runde: Finish Druckvorlage

IST DAS NOCH THEMA, oder sind mit dem vorliegenden Ausdruck alle Fragen zum Druckvorlagen-Finish geklärt?



Anregung:


Hans Jürgen:














Carola:



Christoph:

[21:58, 17.6.2024] Christoph Hammerschmidt: Hier mein Konzept für eine kleine GN. Noch ist es eher Novel als Graphic, die bildliche Umsetzung ist einstweilen nur in meinem Kopf…

[21:59, 17.6.2024] Christoph Hammerschmidt: Es geht mir erst mal um die Story.:

[21:59, 17.6.2024] Christoph Hammerschmidt: 

Konzept: Reisebericht als Graphic Novel: 
Panel 1: Ein Passagierflugzeug im Flug hoch über den Wolken

Panel 2 (Übergang 2): Im Flugzeug: Unser Protagonist (Ferdinand). Aus dem Lautsprecher kommt die Durchsage: „Die ungeplante Zwischenlandung auf Teneriffa und die Reparatur unseres Triebwerks hat leider viel Zeit gekostet. Wir werden daher voraussichtlich erst nach Mitternacht in Recife landen“

Panel 3 (Ü1): Ferdinand, guckt besorgt. Grübelt: „Oh shit, mitten in der Nacht wird es verdammt schwer ein Hotel zu finden“

Panel 4 (Ü4): Flugzeug, gelandet dockt mitten in der Nacht am Flughafengebäude an.

Panel 5 (Ü3): Ferdinand im Flughafengebäude. Die große Uhr zeigt 2:15 Uhr. Alles leer...

Panel 6 (Ü2): Ein Mann stürmt auf Ferdinand zu „Taxi?“ und schon hat er den Koffer in der Hand und läuft davon

Panel 7 (Ü2): Ferdinand fluchend hinterher. Denkt schwitzend: „Regel Nummer eins: Nie, wirklich nie den Koffer aus der Hand geben!“
Panel 7 (Ü4 (andere Szene)): In einer kleinen Hotelbar. Kein einziger Gast. Der Barmann langweilt sich, sagt zur Bedienung „Wenn heute wieder keiner kommt, müssen wir langsam dran denken, den Laden dicht zu machen.“

Panel 8: (Ü4) Der Mann mit dem Koffer erreicht den Parkplatz. Darauf ein einziges Auto – ein alter VW Käfer. Am Steuer eine ältliche Frau. 

Panel 9: (Ü3): Das Taxi rast durch die nächtliche Großstadt, bei Rot über die Ampel, auf dem Beifahrersitz Ferdinand. Angstschweiß auf der Stirn.

Panel 10: (Ü3): Taxi hält mit quietschenden Reifen vor einem kleinen Hotel.

Panel 11 (Ü3): Ferdinand an der Rezeption. Die Rezeptionistin ist - die Taxifahrerin aus dem VW Käfer: „Willkommen in unserem Hotel. Falls Sie noch etwas trinken möchten, die Bar ist offen“

Panel 12: (Ü3): Ferdinand sitzt an der Bar. Der Barmann mixt eine Caipirinha. Sagt. „Geht aufs Haus. Wissen Sie, heute war hier echt die Hölle los.“


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