RUNDE 3 - Abend 1: 01.03.23 - EINFALLSKUNDE ;-)
1 Einwahl, Stand der Dinge: ua Peter vorstellen...
Ich starte die Runde 3 am 1.3. mit dem für heute vorgesehenen Thema und schaffe damit einen Übergang zur Runde 3, die dann am 8.3. beginnt und nach 5 Abenden mit dem 5.4. schließt.
2 Feedbackrunde zum Stand der Challenge
- Einsendungen von Boris / Hans Jürgen / Traudel / Carola: https://graphicnovelsmachen.blogspot.com/2022/11/aufgaben-challenges.html
- Kurz zum Sinn der Aufgabe und warum wir das in Runde1 und 2 kennengelernte "Werkzeug" parat haben sollten, wenn es an die eigentliche Aufgabe geht: Die eigene Geschichte zu (er)finden...
- Welche Herausforderungen/Schwierigkeiten sind aufgetreten und welche Ideen habt ihr zu eurem eigenen Arbeitsstil, wenn es um eure spezifische Kreativität geht...?
3 Bill Sienkiewicz "Stray Toasters" - vorgestellt von Hans Jürgen
Materialien:
Website des Künstlers: https://billsienkiewiczart.com
Biografische Notizen:
Lambiek Datenbank Künstler der GN: https://www.lambiek.net/artists/s/sienkiewicz.htm
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bill_Sienkiewicz
4 Einfallskunde
Die Runde 3 im März 2023 soll euch hoffentlich zeigen, dass es diesen Schritt eigentlich am Anfang braucht.
Dass dies der erste Schritt ist und dass er der mitunter Schwierigste ist, da man zuerst immer vor dem "Nichts" steht, das man aushalten lernen kann.
Und daran arbeiten muss, sich mit dem eigenen Werk zu beantworten, was und wozu man sich die kommende Arbeit überhaupt machen möchte.
Sienkiewicz ist der perfekte Einstieg, wenn es um das heutige Anliegen und die damit verbundenen Erwartungen an das IDEENFINDEN geht.
Warum?? Schluß aus dem Erlebten von "Stray Toasters"......:
Stichworte: Erzählen lernen? Also lehren??
Ein Zu-Geständnis:
Ich bin kein professioneller Erzähler. Ich kenne kein todsicheres REZEPT, das Erzählen zu lehren/lernen.
Aber ich habe zig Bilder gezeichnet/gemalt, die nicht vom Himmel gefallen sind oder in Träumen erschienen sind. Keine Höheren Wesen befahlen "Ecke rechts oben schwarz malen". Nie! Ist mir nie passiert! Euch etwa??
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Sigmar Polke, Höhere Wesen befahlen..., 1969 |
Ich behaupte also, dass jedes in der Welt auftretende und durch einen Menschen in Erscheinung gebrachte Ding eine innere und äußere Geschichte hat - die eine Erzählung IST!
BILD UND TEXT machen dieses Zustandekommen sichtbar!
Diese Behauptung, Erfahrung und Erzählung wird das Thema der CHALLENGE! Dazu später mehr...
Ausgangspunkte:
- "Maler/Zeichner/Bildhauer male/zeichne/bilde, rede nicht...!" als verständliche, aber leider oft nicht genug reflektierte Grundhaltung.
- Wie findet aber der Bildermacher zu den Worten? Wie geht Selbstbeobachtung als er-Findender Mensch, also als Maler/Zeichnerin/Bildhauerin??
Wie kommt ihr zu euren Bildern? Was ereignet sich dabei in euch? Was wollt ihr damit? Stellt ihr euch in einen fiktiven, angenommenen Dialog? Wer spricht in euch mit wem??
In der GN gibt es zwar nicht ohne Grund die vorgestellten Arbeitsteilungen von Erzähler (=Szenarist!) / Zeichner /Layouter...
ABER, als Macher arbeitet ihr genau an dieser Grenzlinie des Sagbaren oder nur noch Zeigbaren! Das ist die Stärke der GN. Diese Erfahrung gilt es sichtbar zu machen und aus welchen Quellen sie sich speist.
THEMEN der kommenden Abende der Runde 3:
Einige Details, die wir in den nächsten 5 Abenden genauer betrachten.
A1: Es gibt eine Verbindung von WORT und BILD - was zu sehen/verstehen ein Thema und hoffentlich auch fassbares Resultat der Runde sein soll.
Schrift/Bild. Ursprünge der Schrift im Bild. Ein Buch, das ich vorstelle und euch in Auszügen ans Herz lege:
Adrian Frutiger, Der Mensch und seine Zeichen - Schriften, Symbole, Signete, Signale
A2: Wir streifen in aller Kürze, was akademisch "Ikonographie/Ikonologie" genannt wird - und was daran für uns nützlich werden kann...ich versuche es kurz, knackig und nützlich zu fassen!
Das Thema Metapher, Symbole, Sprache der Bilder in der Kunst (ein sehr weites Feld, aber leider gern vergessen...)
A3: Schreiben praktisch: Wir hören von den Methoden ("Techniken") einiger Erzähler (G. Hauptmann zB)
Wie arbeiten Texter? kann man etwas lernen oder ist alles Talent?? Und schulterzuckend "kann man nix dran machen" denken??
Ich habe gut begründete Zweifel, die ich euch vorstellen werde.
- A4 Schreiben ganz praktisch und ganz persönlich: "Morgenseiten"- Konzept. Als tägliche Routine der Selbstortung - ES erzählt. MAN erzählt. Ihr braucht nur Ohren und einen Stift fürs Protokoll. Also als Kreativitätstechnik.
A5: Die Rolle des Erzählens als Handwerk: Zum Schluß versuchen wir also aus den Erfahrungen ein für uns alltagstaugliches "Werkzeug" für den persönlichen Gebrauch zu destillieren.
5 BÜCHER:
Adrian Frutiger, Der Mensch und seine Zeichen - Schriften, Symbole, Signete, Signale
Scott McCloud, Im Prinzip alles, aber besonders: Comics Machen.
6 CHALLENGE
Ihr erzählt mit den bislang erworbenen Werkzeugen (Moodboard, Skribbels, Storyboard) die Geschichte eines eigenen Kunstwerkes, das euch wichtig war/ist und das ihr gerne in seinem Herkommen, Entstehen und in seiner Fertigung als (Entwurf zu einer) Graphic Novel nacherzählt.
Rein deskriptiv ! Es darf aber auch ein erfundenes Kunstwerk sein. Oder ein Dada-Werk, oder...
Wer bisher kein ausgesprochenes Kunstwerk gemacht hat: wie ihr euch vorstellt, dass ihr es machen würdet oder wie ihr etwas in Erscheinung bringt, ausdenkt, vorbereitet, das Machen ergründet von etwas, das vorher nicht sichtbar war und das ein Gegenüber sucht. Das kann eine Plastik sein. Oder ein Kuchen. Ein Ding also, das in der Realität erscheint und etwas will...
Diese Aufgabe ist während der Runde 3 immer in Arbeit und soll bis nach Ostern eine irgendwie fassbare Form eines Entwurfs einer GN haben.
Zeichnerisch setzen wir in der Runde 3 auf IMPROVISATION: Skribbels, Collage, Fotos, Abzeichnen, Pausen - was immer zu BILDERN führt. UND IMMER NOCH KEINE FERTIGEN KUNSTWERKE, BITTE!!!
7 Aufgaben bis zum nächsten Mittwoch:
- Habt ihr eure eigenen Methoden, Schrift und Bild zusammenzubringen? Wenn ja, welche? Tagebuch? Notizbuch? Skizzenbuch? Erzählt über eure Erfahrungen damit.
- Versucht euch Notizen zu machen, in ein, zwei Sätzen zu formulieren, was ihr woher auch immer erzählt bekommen habt: Frau/Mann, Kind, Nachbar, im Laden, im Medium (TV, Internet...) Sei es noch so alltäglich und trivial - es ist der Stoff, aus dem die Träume sind hier in sog. Realität...und natürlich Erzählstoff...Und ihr merkt dabei, was euch wirklich interessiert und bewegt.
- Lest aus Scott McCloud, S. 148-157...
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